Dieses Jahr feiert das Wolhuser Unternehmen Vogel Bedachungen sein 110-jähriges Bestehen. Das Familienunternehmen wird heute in der vierten Generation von Josef Vogel-Thüler geführt.

Sämtliche Steildacharbeiten, hinterlüftete Fassadenarbeiten, Gerüstbau, Dachfenster und vieles mehr gehört heute zu den täglichen Arbeiten der Vogel Bedachungen GmbH an der Kommetsrüti 72 in Wolhusen. Technisch gut ausgerüstet und durch stete Weiterbildung mit allen neuen Berufsanforderungen vertraut, geniesst das Unternehmen das Vertrauen einer breiten Kundschaft.

Ein starkes Team

Ein spezielles Augenmerk legt das Unternehmen seit jeher auf die Lehrlingsausbildung.

Das junge, motivierte Team besteht aus zwei Polybauern mit Fachrichtung Dach- und Fassadenbau, zwei Auszubildenden und dem Geschäftsinhaber selbst. Auch seine Frau Claudia Vogel-Thüler hilft bei den administativen Arbeiten mit.

Nach wie vor kann die Firma auf die Mithilfe aus der dritten Generation zählen. So trifft man Josef Vogel-Portmann bei Material-Lieferungen – oft begleitet von Levin Vogel, der fünften Generation – oder bei anfallenden Arbeiten in der Lagerhalle an. Die Dachdecker-Familie arbeitet Hand in Hand. «Guter Teamgeist und Einsatzbereitschaft jedes Mitarbeiters zeichnen unsere Zusammenarbeit aus», bestätigt der heutige Geschäftsführer Josef Vogel-Thüler. Das Jubiläum hat für ihn auch aus diesem Grund grosse Bedeutung: «Gerade in der heutigen Zeit ist es nicht selbstverständlich, dass eine Firma so lange Bestand hat», sagt der Wolhuser.

In Urgrossvaters Fussstapfen

1906 legte Franz Vogel in der Hinterkommetsrüti Wolhusen den Grundstein zum heutigen Unternehmen. Doch er arbeitete nicht nur als Dachdecker. Das Schindelmachen war eng mit dem Dachdeckerberuf verbunden, sodass Hausfassaden früher wie heute ebenso eine Spezialität der Firma waren. Damals bestanden vier Schindeleien in Wolhusen: In der Hackenrüti, in der Vorder-Kommetsrüti, bei der Stampflistrasse und im «Mühlali» in der Hinterkommetsrüti, dem heutigen Standort der Firma. Auch Ziegel wurden in Wolhusen hergestellt. Im Sedel stand eine Ziegelei, das Rohmaterial Lehm bezog sie aus dem Gebiet des heutigen Lätten. Nebst Ziegeln und Schindeln gab es damals schon Eternit. Franz Vogel schuf 1910 das erste Eternitdach im Kanton Luzern, nachdem er 1908 erstmals einen Kurs zur Anwendung dieses Werkstoffes besucht hatte. Der Firmengründer setzte sich weitherum für das Ansehen und die Interessen seines Berufsstandes ein. So war er Vorstandsmitglied im kantonalen und schweizerischen Dachdeckermeisterverband. Dem Kantonalverband stand er während 23 Jahren als Präsident vor.

Im Jahre 1934 trat der Sohn des Firmengründers, Josef Vogel-Lingg, in den Betrieb ein. In dieser Zeit durfte die Firma viele Kirchdächer neu decken. Die dritte Generation kam zum Zug, als Josef Vogel-Portmann im Jahre 1976 den Betrieb von seinem Vater übernahm.

Seit 2012 führt Josef Vogel-Thüler das Unternehmen in der vierten Generation. «Bis heute können wir von langjährigen Beziehungen profitieren, die mein Vater, gar dessen Vater aufgebaut hat. Das schätzen wir sehr!», führt er aus.

Über die Jahre habe sich in der Branche einiges getan: «Die Arbeit hat sich verändert. Aber die Freude an der Arbeit ist in der Familie geblieben.» Aus diesem Grund blickt Josef Vogel-Thüler auch gerne in die Zukunft des Unternehmens: «Wir freuen uns, weiterhin die Bevölkerung mit unserem jungen und fachmännischen Team zu bedienen.»

(Bericht Entlebucher Anzeiger, 16. September 2016)